Pressemitteilung der BDGW 03 / 2021
Berlin/Bad Homburg – „Bargeld am Puls der Zeit“ – unter diesem Motto wurde auf der diesjährigen CashCon über die Zukunft des Bargelds diskutiert. Zu den Referent*innen auf dem Branchentreffpunkt der Bargeldakteure gehörte auch Dr. Harald Olschok, Hauptgeschäftsführer der BDGW.
„Der Rückgang des Zahlungsmittels Bargeld ist unvermeidbar, dem muss sich die Branche stellen“, so Olschok heute in Bad Homburg. Binnen eines Jahres sei der Bargeldanteil lt. einer aktuellen Bundesbankuntersuchung als Zahlungsmittel im Handel von 48 auf 32 Prozent zurückgegangen. Umso wichtiger sei es, dass man hier und heute aufzeige, dass Bargeld eine Zukunft habe und warum dies auch notwendig sei.
Vom 27.-28. Januar trafen sich rund 150 Vertreter*innen von Politik, Banken, Handel und der Geld- und Wertdienstleistungsbranche im Rahmen der erstmals virtuell abgehaltenen CashCon. Gleich zu Beginn positionierte sich Wolfgang Kubicki, stv. Bundesvorsitzender der FDP und Vizepräsident des Deutschen Bundestages, klar für das Bargeld. Zur Verteidigung der Freiheit gehöre die Verteidigung des Bargelds. Ergänzend wurde auch über eine neue Gesetzesinitiative gesprochen, inkl. einer Verpflichtung zur Annahme von Bargeld für Wirtschaft und Staat (Kontrahierungszwang).
Olschok informiert in seinem Beitrag auch über die aktuelle Initiative der BDGW „Bargeld – mehr als Scheine und Münzen“. Wenn wir Bargeld erhalten wollen, müssen wir uns politisch und medial offensiv dafür einsetzen. Er zeigte die Stärken des Netzwerks aus Geld- und Wertdienstleistern, Technik-Herstellern und IT-Dienstleistern auf. Kontinuierlich arbeite man an innovativen und nachhaltigen Lösungen für den Geld- und Werttransport. „Die Branche muss aber noch effizienter und digitaler werden“, so Olschok. Angesichts der dramatischen Entwicklungen der letzten Monate müsse aber in diesem Zusammenhang auch die Rollenverteilung der Akteure im Bargeldkreislauf, inkl. der Bundesbank, geprüft werden.
„Um einen reibungslosen Ablauf der Bargeldversorgung gewährleisten zu können, müssen wir uns natürlich auch mit der Frage der Resilienz im Bargeldkreislauf beschäftigen“, sagte Olschok. Diese Thematik wird gegenwärtig im Rahmen des vom BMBF geförderten Forschungsprojekts „BASIC“ untersucht, an dem die BDGW als Verbundpartner beteiligt ist (https://www.sifo.de/). „Wir freuen uns, dass wir unsere Expertise bei diesem so wichtigen Thema einbringen können. Das zeigt einmal mehr, dass wir als Branche hervorragend für eine Zukunft mit Bargeld gewappnet sind“, so Olschok abschließend.
Brancheninformation (www.bdgw.de)
Der BDGW gehören zurzeit 28 ordentliche Mitgliedsunternehmen, mit insgesamt 81 Niederlassungen, und 25 außerordentliche Mitgliedsunternehmen an. Insgesamt verfügt die Branche über rund 2.400 gepanzerte Spezialgeldtransportfahrzeuge und beschäftigt ca. 11.000 Mitarbeiter. Davon sind 2/3 im Geld- und Werttransport und 1/3 in der Geldbearbeitung tätig. Der Umsatz der Branche lag im Jahr 2019 noch bei 650 Mio. Euro. Durch die corona-bedingte Abnahme von Bargeld gehen wir von einem Umsatzrückgang auf rund 500 Mio. Euro im Jahr 2020 aus.