Pressemitteilung der BDGW 10 / 2021
Bad Homburg – Die Ziele der Ampel-Koalition sind formuliert. Und die Lichter für den „War on cash“ blinken rot. „Wir begrüßen es sehr, dass Forderungen nach einer Bargeldobergrenze keinen Eingang in den Koalitionsvertrag gefunden haben“, so Michael Mewes, Vorstandsvorsitzender der BDGW.
Was auf EU-Ebene seit Jahren immer weiter vorangetrieben und diskutiert wird, wird von den Ampel-Parteien nicht aufgegriffen. So ist im Koalitionsvertrag weder von der Abschaffung weiterer Denominationen noch von der Einführung einer Bargeldobergrenze die Rede.
Die Geld- und Wertdienstleister in Deutschland werden auch in Zukunft die sichere und effiziente Bargeldversorgung sicherstellen. Dafür bedarf es nun aber auch politischer Entscheidungen zum Erhalt einer wirtschaftlichen Bargeldinfrastruktur. Ein erster Schritt ist dabei die Ablehnung von Maßnahmen, die Bargeld als Zahlungsmittel weiter zurückdrängen. Maßnahmen wie eine Bargeldobergrenze, die auf eine pauschale Kriminalisierung von Bargeld und seiner Nutzer*innen hinauslaufen.
Weitere wichtige Schritte sind ein Bargeld-Annahmepflicht des Handels sowie der Erhalt einer ausreichenden Anzahl Geldautomaten und Filialen von Kreditinstituten zur flächendeckenden Bargeldversorgung der Bevölkerung. „Wir setzen darauf, dass SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP die Ampel für eine zukunftsfähige Bargeldinfrastruktur auf Grün schalten“, so Mewes abschließend.
Brancheninformation (www.bdgw.de)
Der BDGW gehören zurzeit 28 ordentliche Mitgliedsunternehmen, mit insgesamt 81 Niederlassungen, und 25 außerordentliche Mitgliedsunternehmen an. Insgesamt verfügt die Branche rund 2.400 gepanzerte Spezialgeldtransportfahrzeuge und beschäftigt ca. 11.000 Mitarbeiter. Davon sind 2/3 im Geld- und Werttransport und 1/3 in der Geldbearbeitung tätig. Der Umsatz der Branche lag im Jahr 2019 noch bei 650 Mio. Euro. Durch die coronabedingte Abnahme von Bargeld gehen wir von einem Umsatzrückgang auf rund 500 Mio. Euro im Jahr 2020 aus.