Pressemitteilung 13 / 2024
Berlin – Mit der neusten Veröffentlichung der Gewerkschaft ver.di, in der bereits nach den ersten fünf Stunden Verhandlungen zum bundesweiten Streik aufgerufen wird, begibt sich ver.di auf ein bedenkliches Niveau der Kommunikation in Tarifverhandlungen. „Beschäftigte, die aktuell bereits zwischen 15,73 und 21,18 Euro, plus Zulagen, in der Stunde erhalten, als Bettler zu bezeichnen ist schon sehr fragwürdig und dürfte vielen Menschen, die für deutlich weniger Geld arbeiten gehen, sauer aufstoßen.“, so BDGW-Verhandlungsführer Hans-Jörg Hisam.
Momentan beträgt der Stundengrundlohn der Beschäftigten der Geld- und Wertbranche in der stationären Geldbearbeitung, also in den Cash-Centern, bundesweit zwischen 15,73 Euro und 18,01 Euro und im Geld- und Werttransport zwischen 18,47 Euro und 21,18 Euro, jeweils ohne jegliche Zuschläge. „Damit sind wir jetzt schon sehr weit vom gesetzlichen Mindestlohn mit aktuell 12,41 Euro und mit Sicherheit Welten vom Status eines hilfsbedürftigen Bettlers entfernt.“, so Hisam. Außerdem halte die Arbeitgeberseite den Vergleich mit unterstützungsbedürftigen Bettlern auch auf sozialethischer Ebene für unangemessen.
Die Verhandlungsparteien liegen in ihren Vorstellungen zu den neuen Konditionen zwar noch sehr weit auseinander – was bei Forderungen von bis zu 34 Prozent Erhöhung nicht verwunderlich sei. Nach nur 5 Stunden Tarifverhandlung zu einem zweitägigen bundesweiten Streik aufzurufen, lasse die wenig zielorientierte Verhandlungshaltung der Gewerkschaft leider schon zu Beginn der Verhandlungsrunde erkennen. „Durch solche Streikmaßnahmen entstehen unserer Branche enorme Kosten – die in der bereits schwierigen wirtschaftlichen Lage nicht zuträglich sind.“, so Hisam abschließend.